Besuchbericht // Sattlerwirt Hotel*Wirtshaus*Seminar, Ebbs

vom 26.01.2013

Die Symbiose zwischen Tradition und Moderne ist gelungen und hat sich auch schon bestens bewährt. Die letzten Zweifler sind am Verstummen, gibt doch der Erfolg der Familie im Allgemeinen und der Juniorchefin Frau Birgit Astner im Besondern recht.
So wie auch in den letzten Jahren präsentiert sich das Hotel bzw. der Gasthof Sattlerwirt von seiner allerbesten Seite. Bereits auf den ersten Blick ist erkennbar, dass die gesamte Familie höchst engagiert im Unternehmen tätig ist. Die Stuben sowie die öffentlichen Anlagen sind tadellos sauber, die Tischkultur ist ordentlich, es gibt hübschen Blumenschmuck, saubere und gefüllte Menagen und Stoffservietten. Bereits beim Betreten des Wirtshauses werden wir vom Juniorchef Herrn Harald Astner freundlich begrüßt und unverzüglich mit der repräsentativen Speisenkarte versorgt. Sie ist für mich ein Vorzeigeexemplar. Die gelungene Gestaltung, die ansprechende Optik und die gute Lesbarkeit wirkt in jedem Fall verkaufsfördernd. Manchen Gastronomen ist noch immer nicht bewusst, dass es sich hier nicht nur um die Visitenkarte des Hauses handelt sondern oft auch um das einzige, wirklich repräsentative Verkaufsinstrument. Die Karte im „Sattlerwirt“ ist in jedem Fall ein Vorzeigeexemplar, auch innerhalb der Tiroler Wirtshauskultur.
Wir studieren Selbige eingehend und finden höchst attraktive Angebote an diesem Samstag, den 26. Januar. Es gibt ein Hausmannskost-Menü um wohlfeile 9,70€. Das Suppentöpfchen ist eine hervorragende, geschmackvolle Rindfleischsuppe mit feinen Fleisch- und Gemüsewürfeln sowie Suppennudeln. Es ist ein perfekter Speisenauftakt an diesem wirklich kalten aber sonnigen Wintertag. Als Hauptgericht gibt es Fleischpflanzerl mit Püree, Röstzwiebeln und vor allem herrlichem Wintergemüse. Karotten, Zucchini, Broccoli und Karfiol mit Butterbrösel. Alles ist frisch zubereitet und wohlschmeckend. Wer da noch sagt, dass es teuer ist, in einem (Tiroler) Wirtshaus zu essen, der war noch nie im Sattlerwirt.
Das Sattlermenü um 14 € beinhaltet eine Karotten-Ingwer-Suppe von allerbester Konsistenz und wirklich ausgezeichnetem Geschmack. Als Hauptgericht gibt es ein Putenschnitzel in der Mandelpanade, mit Preiselbeeren und Kartoffel-Vogerl-Salat. Obwohl ich kein Freund von Putenfleisch bin muss ich zugeben, dass dieses Schnitzel (selbstredend in der Pfanne gebacken) ganz hervorragend schmeckt. Die Panade ist knusprig, das Schnitzel selbst ist saftig und zart. Der Kartoffel-Vogerl-Salat harmoniert natürlich bestens zu diesem Fleischgericht. Der Kartoffelsalat ist warm, von sämiger Konsistenz und von schönem Glanz. Dazu gibt es in einem Schälchen Preiselbeeren.



Im 3-Gang-Menü ist auch eine Eispalatschinke mit Nüssen und Schokosauce vorgesehen, jedoch lässt meine bessere Hälfte keinen Zweifel aufkommen, dass dieses Dessert eigentlich für sie viel besser geeignet sei als für mich. Nachdem ich sehr oft in Tiroler Wirtshäusern essen würde und ich ergo dessen auf meine Form zu achten hätte. Ich konnte doch den einen oder anderen Bissen erhaschen und uneingeschränkt feststellen, dass diese Palatschinke:
a) frisch und b) köstlich flaumig war. Als Conclusio halte ich fest:
1) es ist möglich auch im Winter gutes, frisches Gemüse anzubieten – man muss nur wollen. 2) Das Verhältnis von Preis zu Leistung ist im Hotel-Gasthof Sattlerwirt ein hervorragendes! 3) die Familie ist höchst engagiert und betreibt ihr Unternehmen mit vorbildlicher Nachhaltigkeit.
Wir besuchten noch die Seniorchefin in der Küche. Sie hatte sehr viel zu tun an diesem Tag, denn es gab viel vorzubereiten für den am Abend stattfindenden Jägerball Diese bereits „institutionelle“ Veranstaltung findet jährlich statt und das seit etlichen Jahrzehnten. Trotz der vielen Arbeit nahm sich auch die Juniorchefin Frau Birgit Astner noch die Zeit zu einem ausgiebigen „Hoagascht“ mit uns. Auch der Seniorchef – wie gewohnt besuchte er seine Gäste am Tisch – nahm sich Zeit einige Worte mit uns zu wechseln. Für mich zählt der Sattlerwirt in EBBS zu den Paradewirtshäusern. Hier hat man (Frau) verstanden, in die Zukunft zu denken und zu planen. Der Familie wünsche ich Gesundheit und auch weiterhin sehr viel Erfolg.

Samstag, 26. Januar 2013 Ernst Schmiedhuber

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