Besuchsbericht Waldgasthaus Triendlsäge // Seefeld

vom 14.01.2018

Romantisch kulinarisch, von innen und außen
Den mir blind vertrauten Weg zur Triendlsäge legte ich bereits mit Auto, einmal mit Pferdekutsche und vereinzelt mit Fahrrad zurück. Diesmal aber entschied ich mich für den Fußweg durch den romantischen und tief verschneiten Wald. Da ich meinen Besuch nicht angekündigt hatte, war meine größte Sorge, dass in den gemütlichen warmen Stuben kein Platz mehr frei sein würde. Es ist mittlerweile fast unmöglich, einen Tisch in den hoameligen Stuben mit der einzigartigen familiären Atmosphäre zu ergattern. Jedes Jahr werden außen neue Dekorationen verwendet, aber auch das Interieur wird jedes Jahr schön neu und trendig gestaltet. Heuer wurden zum Beispiel edle Holztischplatten und ein moderner Kachelofen eingeweiht. Außerdem wurde anstatt dem alt-blau eine weinrote Farbe für die Polsterung und die dazu passenden Vorhänge gewählt.
Der gute alte Stammtisch wird nur in äußersten Notfällen und wirklich nur für Stammgäste verwendet, heute Abend war sogar dieser besetzt. Nach höflicher Bitte durfte ich gemeinsam mit den Einheimischen meinen Abend diesen begehrten Tisch teilen. Dieser ist eine Art „Chefstisch“. Des Öfteren kommt es vor, dass der Chef selbst serviert und die Stammgäste kulinarisch wie auch fachlich verwöhnt, oder er sorgt einfach mit seinem Schmäh für Aufheiterung. Wie schon in meinem vergangenen Berichten erwähnt, tüftelt Arno auch heuer an neuen Kreationen rund um Anrichtemöglichkeiten herum.
Kulinarisches: Diesmal hat es mir die Kreationen „1/2 Meter Kalte Köstlichkeiten‘“ angetan. In meiner Wartezeit wurden meinem Tischnachbarn gerade drei Forellen „Müllerin“ serviert. Sogar der geschätzte acht- oder neunjährige Sohn erfreute sich an einem frischen Fisch und erklärte mir, dass er nur hier beim Arno solch extravagantes bestellt, denn hier gibt es die besten Forellen. Seiner Meinung ist Arno der beste Forellenkoch im Lande. Nun kam auch mein „1/2 Meter“. Es war ein speziell angefertigtes, circa 10 cm breites und 50 cm Zentimeter (1/2m) langes, veredeltes Holzbrett mit einem Griff und eingefrästen Kreisen, welche für ein kleines Glas Schmalzaufstrich und ein größeres Glas hausgemachtes Gemüse versehen waren. Auf dem Brett waren acht verschiedene Delikatessen liebevoll arrangiert. Knoblauchsalami, Tiroler Schinkenspeck, Steir. Wurzelspeck, Luftgetrockneter Hirschschinken, Rindercarpaccio, Bergkäse sowie zwei spezielle Tiroler Weichkäsesorten, dazu ein Körberl selbst gebackenes Brot.
Zu diesen Spezialitäten wurde ein besonders gutes Hausbier empfohlen. Alles mundete ausgezeichnet und lud einfach zum Verweilen ein, da durfte ein hervorragender Kranbitterschnaps (Tschin=Gin) nicht fehlen. Natürlich bringt der Chef noch einen Koster von seinem schon fast weltberühmten Apfel-Kaiserschmarrn. Bei Google SIRI brauch man nur das Handy fragen; wo gibt es den besten Kaiserschmarrn? Und promt kommt die Antwort: Waldgashhof Triendsäge! Das ist für mich so wie auch für viele andere Gäste immer das Highlight des schönen Abends. Dazu kommt noch das außergewöhnliche Wohlfühl-Ambiente, sowie die ehrliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit jedes einzelnen Service-Mitarbeiters die stets zuvorkommend und professionell agieren.
Über die berühmte Triendlsäge und den mit viel Liebe und Gespür ausgestatteten Wirtsleuten Anna Maria und Arno wurde schon viel Lobenswertes geschrieben. Besonders authentisch finde ich die Einleitung meines Vorgängers im Bericht vom 20.6.2013. Recht viel besser kann man es nicht beschreiben und Jahre später ist die Konstanz wahrhaftig dieselbe, sogar noch viel besser. Überzeugt euch selbst, ihr werdet es nicht bereuen. Den leidenschaftlichen und begnadeten Wirtsleuten wünsche ich weiterhin, dass sie auf der Erfolgswelle schweben, aber auch viel Standhaftigkeit, damit so ausgezeichnet weiter gemacht werden kann.
Seefeld, am 14.01.2018 Johann Pichler

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