Besuchsbericht Gasthof Isserwirt // Lans
vom 13.02.2014
Eigentlich könnte ich den Besuchsbericht sehr kurz fassen. Mit ausgezeichneter Küche, vorbildlichem Service und perfektem Ambiente wäre das Allermeiste beschrieben. – Aber eben nicht alles……
Manche Betriebe machen es mir sehr schwer, meinem jährlichen Vorsatz treu zu bleiben, nämlich Besuchsberichte grundsätzlich nicht länger als eine A 4 Seite zu verfassen. Unter dem Motto: „in der Kürze liegt die Würze“ wollte und will ich die jährlichen Berichte schreiben. – Bei Familie Raitmayr mit ihrem Gasthof Isserwirt in Lans wird es mir dieses Mal offensichtlich nicht gelingen.
Der Chef des Hauses, Herr Hansjörg Raitmayr begrüßt mich bei meinem Eintreffen gewohnt freundlich. Er begleitet mich zum Stammtisch beim Kachelofen, reinigt diesen mit den Worten: „dieser Tisch ist sicherlich schon mindestens eine Million Mal abgewischt worden“ und befragt mich nach meinen Wünschen.
Auch zur jährlichen Überprüfung vom AMA Gastrosiegel habe ich mich angemeldet. Rasch erscheint die Chefin des Hauses, Frau Theresia Raitmayr. Sie ist eine beeindruckende, charismatische Persönlichkeit und meinen Beobachtungen zu Folge die perfekte Gastgeberin. – Dies wird mir in einem späteren Gespräch mit dem Küchenchef, Herrn Heinz Josef Westhoff auch bestätigt. – Nun aber alles der Reihe nach:
Als Speisenauftakt erbitte ich mir eine kleine Portion von der französischen Zwiebelsuppe. Diese kann und wird bekanntlicher Weise auf unterschiedlichster Art zubereitet, je nach Region in Frankreich. Der Küchenchef röstet die Zwiebeln goldgelb, versetzt diese mit einer ausgezeichneten Rindssuppe, etwas ganzem Kümmel und feine Scheiben vom Baguette, welche mit Käse belegt sind. Die Suppe wird dann gratiniert und mit gehackter Petersilie bestreut. Selten habe ich eine so ausgezeichnete Suppe verspeist.
Als Hauptgericht erbitte ich mit das Weiße Kalbseingemachte in Rieslingsauce, mit Champignons, Brokkoli und Kräuterreis. Nun das Fleisch stammt vorwiegend von den „Kalbsvögerl“, d.h. es ist zart, saftig und weich. Die Champignonköpfe sind halbiert und in der Pfanne „sautiert“, was dem Röstaroma zugutekommt. Der „Spargelkohl“ ist noch leicht bissfest, die Garnitur besteht aus einem Sträußchen vom Dill und der Kräuselpetersilie. Auch hier ist die Zubereitung wie auch die Anrichteweise ausgezeichnet. Nun war mein Appetit mehr als gestillt.
Das beindruckte die liebenswürdige Chefin allerdings überhaupt nicht, als sie mich nach dem Dessert-Wunsch befragt. Mit den Worten „des gspiascht jo net, des bring i jetzt oifach“ lässt sie mir das Weißbierparfait kredenzen. Wiederum eine optische Augenweide wie auch ein geschmacklicher Hochgenuss, so kann ich den süßen Abschluss beurteilen. Die Beschreibung dieses Desserts ersparte ich mir jetzt, sondern ich empfehle den Lesern dieses Berichtes sich doch als Gäste im Isserwirt einzufinden um den Wahrheitsgehalt meines Schreibens selbst zu überprüfen.
Ich beobachte das geschäftige Treiben im Gasthof. Noch hatte ich ein umfassendes Gespräch mit den Wirtsleuten, da kommen innerhalb kürzester Zeit unzählige Gäste an. Manche in Arbeitskleidung und „Blauzeug“, andere im Anzug, mit Hemd und Krawatte. Mein Eindruck ist, alle Gäste fühlen sich wohl bei Familie Raitmayr. Womit hat das wohl zu tun? – Mit:
- dem freundlichen Service, auch von Frau Gisela Salhofer. Seit 1985 ist sie bei der Familie Raitmayr beschäftigt
- der allgemeinen Sauberkeit, Ordnung und Hygiene
- der ausgezeichneten Küchenqualität von Herrn Heinz Josef Westhoff
- dem langjährigen Engagement der Wirtsleute
- den wunderschönen Stuben im Gasthof Isserwirt
- der tickenden Pendeluhr in der Stube
- dem wärmendem Kachelofen
- der fehlenden, ohnehin unnötigen „Musikbeschallung“
- meiner einleitenden Beurteilung in diesem Bericht?
Der gesamten Familie und den MitarbeiterInnen wünsche ich Gesundheit, Glück und weiterhin viel Erfolg. Verdient haben sie dies allemal.
Donnerstag, 13. Februar 2014